Das Haus Zamis 9 - Die Fluchtafel (German Edition) by Vlcek Ernst & Morlar Peter

Das Haus Zamis 9 - Die Fluchtafel (German Edition) by Vlcek Ernst & Morlar Peter

Autor:Vlcek, Ernst & Morlar, Peter [Vlcek, Ernst]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Horror
Herausgeber: Kontor New Media GmbH
veröffentlicht: 2013-01-01T00:00:00+00:00


Bericht Arnulf Roemer

Es war ein warmer Frühlingstag im April, als meine Frau Heike freudestrahlend unser Haus in Unterzell betrat und rief: »Arnulf, ich habe eine Überraschung für dich!«

»Was ist es denn?«, fragte ich neugierig und stellte ein Buch, das ich gerade eben zu Ende gelesen hatte, zurück ins Regal.

»Setz dich erst einmal!«, forderte Heike mich auf.

»Glaubst du, dass es mich umhauen wird?«

»Du wirst es gleich wissen!«

Ich tat wie mir geheißen und setzte mich auf die alte Couch in unserem Wohnzimmer. Obwohl ich nicht sehr schwer war, ächzte sie unter meinem Gewicht.

Heike nahm mir gegenüber Platz und strahlte mich an. Aber sie sagte nichts.

»Jetzt spann mich doch nicht auf die Folter!«, meinte ich ungeduldig. »Was ist es?«

Heike atmete tief ein, wartete noch eine Sekunde, ehe sie freudig ausrief: »Ich bin schwanger!«

Einen Augenblick lang herrschte Schweigen zwischen uns. Dann sprang ich auf, umarmte meine Frau und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. »Das … Das ist großartig!«, stammelte ich überwältigt und ich spürte, dass meine Augen feucht wurden. »Und es ist kein Irrtum möglich?«

Heike schüttelte den Kopf. »Nein, ich komme gerade eben vom Doktor. Er hat es mir bestätigt.«

»Wann ist es so weit?«

»In knapp sechs Monaten.«

Ich stieß geräuschvoll die Luft aus, richtete mich auf und rief: »Das muss gefeiert werden! Wir gehen heute Abend ganz groß aus!«

Ich ergriff Heikes Hände und zog sie hoch. Dann drückte ich sie an mich und überhäufte ihr Gesicht mit Küssen. Ich freute mich wie ein Schneekönig. Wir hatten uns schon immer sehnlichst ein Baby gewünscht, doch dieser Wunsch war uns bisher verwehrt geblieben. Unsere Ehe war mehr als nur glücklich, der einzige Wermutstropfen bestand darin, dass sie bisher kinderlos geblieben war.

Plötzlich löste sich meine Frau mit sanftem Druck aus meiner Umarmung, so als wäre ihr meine Nähe unangenehm.

»Was hast du?«, fragte ich und sah sie besorgt an.

Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, und ihre sonst so lebhaften Augen bekamen einen traurigen Glanz. »Ich … Ich habe Angst«, flüsterte sie.

»Wovor denn?«, fragte ich, obwohl ich wusste, welche Sorgen meine Frau quälten.

»Ich habe Angst, mein Kind wieder zu verlieren«, hauchte Heike und schloss die Augen. »Arnulf, bitte hilf mir!«

»Ich bin ja bei dir, Liebes«, sprach ich beruhigend auf sie ein und nahm sie wieder in den Arm. »Diesmal wird nichts passieren, glaube mir!«

Ohne dass Heike es bemerkte, presste ich die Lippen zusammen. Obwohl ich die Sorgen meiner Frau für unbegründet hielt, beschlich mich dennoch ein ungutes Gefühl, denn ich wusste, dass es nicht das erste Kind war, das sie austrug.

Dreimal bereits war Heike schwanger gewesen. Und dreimal war das Kind tot geboren worden. Umso verständlicher war es also, dass meine Frau Angst davor hatte, auch dieses Baby zu verlieren.

»Der Arzt hat dich doch eingehend untersucht«, meinte ich dann und sah Heike tief in die Augen.

Heike nickte. »Er sagte, es verläuft alles normal.«

»Na siehst du«, wiegelte ich ab. »Es gibt folglich keinen Grund, dich verrückt zu machen!«

»Bei meinen letzten drei Schwangerschaften war auch alles ganz normal!«, fuhr Heike plötzlich auf. »Und trotzdem hatte ich drei Totgeburten! Ich höre



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